2010

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Standort Berlin
Über uns

Matthew Bown Gallery
Keithstrasse 10
10787 Berlin

+49 30 2145 8294/5

mail@matthewbown.com

U-Bahn: Wittenbergplatz

Öffnungszeiten:
Dienstag-Samstag,
12:00 – 18:00 Uhr,
während der Ausstellungszeiten

Evgeni Dybsky, Niklas Goldbach, Thomas Fischer, Sandra Lange, Monika Rechsteiner, Richard Wilson

Time, space... meh!

03.02.10-06.03.10
4. Februar - 6. Marz 2010

Sie sind herzlich eingeladen zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 3. Februar, 18.00 bis 21.00 Uhr.

Wenn ein plastischer Chirurg dir sagt, er kann dich zehn Jahre jünger aussehen lassen, dann lügt er. Wenn ein Architekt dir sagt, er kann deine Wohnung des neunzehnten Jahrhunderts mit einer Leichtigkeit umgestalten, als würde er ein Stück Weichkäse schneiden, dann lügt er. Was also muss ein Träumer tun?

Evgeni Dybskys Giotto Projekt ist nach seinen eigenen Aussagen ein "Dialog mit der Geschichte" derzeit mit dem Freskenzyklus in der Basilika San Francesco in Assisi. Auf den originalgroßen Leinwänden ist Giotto aus Assisi "sublimiert". Denn wie der Künstler sagt, ist es uns eigen, unsere Fantasien mit denen die wir lieben zu teilen, auch Fantasien von Formen. Dybsky arbeitet seit 2009 in Berlin. Die Arbeiten des Giotto Projektes wurden erstmals im Ludwig Museum, Koblenz, 2009 ausgestellt.

Niklas Goldbach konzentriert sich in seinen Video- und Printarbeiten auf die dystopischen Aspekte und Entwürfe postmoderner urbaner Lebenswelten. Gefangen zwischen Raum und Zeit, sind Goldbachs Protagonisten – die "Stellvertreter" – die letzten (oder ersten) Bewohner einer post-neoliberalen Nostalgie, die nur noch mit einer inneren Mission zu ertragen ist. Für Time, space... meh! entwickelte der Künstler die neue 2-Kanal Video Installation Plot, in der er die Beziehung zwischen Macht und Distanz thematisiert. Goldbach arbeitet in Berlin. Die Galerie Mikael Andersen, Kopenhagen, zeigte kürzlich Goldbachs Werke in einer Einzelausstellung und 2010 wird er ebenfalls bei Rohkunstbau vertreten sein.

Thomas Fischers Bilder besitzen die dinghafte Präsenz der modernistischen Abstraktion. Sie erheben sich aus einem Meer von Fotografien und einer in Massen produzierten Symbolik. Zärtlich verweisen sie auf den modernen Medienraum, etwa so, wie die Ikonenmalerei auf den Himmel hindeutet. Fischer wohnt und arbeitet in Berlin. Seine letzten Einzelausstellungen (2009) waren Fischertechnik Vol. 2, im Kunstverein, Bochum und Aufholen, Einholen, Überholen in der Galerie Robert Drees.

In Sandra Langes Malerei stehen linear-geometrische Formen, Elemente aus architektonischen Strukturen und flüchtige Eindrücke von Perspektive neben malerischen Spuren, die von Materialität, dem Arbeitsprozess und der Handschrift der Künstlerin zeugen. Dabei fließt die Farbe frei in und zwischen diesen beiden Deutungsebenen, wie ein Mensch doppelter Nationalität. Sandra Lange arbeitet in Berlin. Sie erhielt für ihre künstlerische Arbeit kürzlich das NaFöG Stipendium des Landes Berlin.

Monika Rechsteiners Andererseits ist ein zwanzig minütiger Film, der ein stillgelegtes Industriegebäude in der ehemaligen DDR erforscht. Die Ästhetik des Films ist wie die eines Malers, welcher in das Netzgespinst des Verfalls verliebt ist, besessen von Visionen, Beobachtung und Erinnerung, wobei dies alles hinterfragt wird während die Kamera durch das Gebäude wandert. Vor Ort produzierte der Perkussionist Pit Gutman den filmbegleitenden Soundtrack. Rechsteiner nahm kürzlich an Heimspiel im Kunstmuseum St. Gallen teil. Sie wird ihren Film 61 Minuten 27 Stationen, in Zusammenarbeit mit Benjamin Krieg, zur langen Nacht der Opern und Theater in Berlin am 10. April 2010 im Radialsystem V vorführen.

Richard Wilsons Turning The Place Over ist eines der bemerkenswertesten Exemplare öffentlicher Kunst der letzten Jahre: ein großes herausgeschnittenes Stück eines Bürogebäudes wird im offenen Raum dreidimensional durch einen Mechanismus gedreht, welcher eigentlich für die Atomindustrie angefertigt wurde. Der Film Turning The Place Over wurde durch die Installation zweier Kameras auf dem sich drehenden Fassadenfragment angefertigt. (Einblick auf http://www.youtube.com/watch?v=DBXwA0gcBm4 ). Das Resultat ist eine elegante, rätselhafte Reise durch den städtischen Raum. Richard Wilsons Werk 20:50 ist momentan in der Saatchi Galerie in London zu sehen.